Richtige Schwefelversorgung und Schwefelbedarf beim Raps

Gerade die Raps Pflanze reagiert sehr intensiv auf Sulfur, Schwefel und deren Mangel Symptome. Um gerade bei dieser Kulturpflanze dennoch einen entsprechenden Ertrag sichern zu können, ist es notwendig Stickstoff in hoher Dosierung zu düngen. Rund 220 Kilogramm pro Hektar sind dabei keine Seltenheit. Wie hoch Stickstoff verabreicht werden muss hängt von Höhe des Schwefelmangels ab, daher sollte man gerade beim Raps auf eine ausgewogene Versorgung achten!

Wer schon einmal die Mangel Symptome erlebt hat weiß, wie sehr diese einem Stickstoffmangel ähneln. Es sei jedoch erwähnt, dass sich der Stickstoffmangel zuerst in den älteren Blättern bemerkbar macht. Im Falle eines Schwefelmangels hingegen, sind die Mangelerscheinungen zuerst in den jüngeren Trieben und blättern zu erkennen. Abgesehen davon verfärben sich die Blattspreiten vom äußeren Rand beginnend, hellgrün, über gelb und zum Schluss rötlich. Üblicherweise sind die Blätter einer mangelgeplagten Raps Pflanze länglicher und die Pflanze wirkt im Gesamten kleiner. Im schlimmsten Falle verkümmert sie am Ende. Wenn der Raps bereits blüht, erkennt man einen Schwefelmangel an der blasseren Gelbfärbung der Blüten. Die Blütenblätter selbst sind oft sehr weißlich. Die Schoten sind angeschwollen,  rötlich gefärbt und leiden an einem  sehr geringen Samenstand. Auch der Korn- und Ölertrag sowie der Eiweißgehalt gehen dadurch natürlich stark zurück.

 

Um seine Raps Pflanzen ausreichend mit Schwefel versorgen zu können, ist es vielleicht auch interessant zu wissen, worin der Grund für  den hohen Anspruch einer perfekten Schwefel Versorgung liegt. Ausschlaggebend dafür ist nämlich der hohe Eiweiß Gehalt, den die Samen des Rapses aufweisen. Zudem sind die Aminosäuren sehr schwefelhaltig und haben einen sehr hohen Glukosinolat Gehalt.

 Schwefel Mangel auf dem Acker

Der Stickstoff kann durch den Schwefelmangel weiterhin nicht optimal ausgenutzt werden und wird ausgewaschen was wiederum sehr belastend für die umliegende Umwelt ist.

 

Ca. 60 bis 70 Prozent der Schwefelzufuhr sollte man in der Streckungsphase zuführen (EC Stadium 41-49). Anschließend sollte man wieder von der Knospenbildung (EC Stadium 51-59) bis hin zum Ende der Blühte (EC Stadium 69) Schwefel düngen. In diesen Zeiträumen können die Raps Pflanzen auch die höchste Menge an Stickstoff aufnehmen.

 

Anzuraten ist hier das Düngen mit elementarem Bentonit Schwefel, der bis zu 90 Prozent pflanzenverfügbar ist. Zudem wird Bittersalz (Sulfat Schwefel) als Blattdünger eingesetzt. Wichtig ist, hier nachhaltig und konstant zu düngen, um den Ertrag und die Gesundheit anhaltend gut zu halten. Wie hochdosiert gedüngt werden muss, ist von Region zu Region unterschiedlich.